TransVelo-Chronik
40 Jahre TransVelo (1983 -2023)
Im Geist unserer Anfänge …
… sind wir uns dem treu geblieben, was wir heute noch sind: ein Kollektiv von Gleichgesinnten, die jetzt seit 40 Jahren den größten selbst verwalteten Fahrradladen im Bereich Neckar-Alb betreiben.
Der Gründungsmythos: „Man muss eine Idee und eine Vision haben“
Die Anfänge von TransVelo fallen parallel zur Ökologiebewegung in die frühen 1980er-Jahre. Alle Fundamente für das Fahrradgeschäft mit einer besonderen Geschichte werden gelegt.
Auch die Presse berichtet über die „Tausendrädler“ von Reutlingen nach Tübingen“, in „Radfahren – Zeitschrift für Freunde des Fahrrads“, Ausgabe 3, 1981
Der vollständige Bericht „Tausendrädler – von Reutlingen nach Tübingen. Sternfahrt setzte eindrucksvolles Zeichen“ steht hier zum Upload bereit.
Bildunterschrift: „Sternfahrt setzte eindrucksvolles Zeichen – mit weit über 1.000 Radelnden auf der Bundesstraße 28 von Reutlingen nach Tübingen“
Der Anstoß: die Sternfahrt 1982
Am 30. Mai 1982 steuerten 2.000 Radelnde aus der ganzen Bundesrepublik in einer Fahrradsternfahrt die Stadt Reutlingen an, um für das Fortbewegungsmittel „Fahrrad“ zu trommeln. Das Fahrrad sollte als alternatives Verkehrsmittel wieder Zukunft haben.
Der Marktplatz Reutlingen wandelte sich zum Forum für Kundgebungen und Diskussionen.
Christoph Joachim, einer der Gründerväter von TransVelo, trug damals gemeinsam mit Gertrud Hartmann die konkreten Forderungen für die Reutlinger Fahrradinitiative vor:
Die Gründung: 1983
Auf dem Marktplatz in Reutlingen stellten sich bei der „Sternrundfahrt“ 1982 selbst verwaltete Betriebe vor. Und schon kurze Zeit danach erfolgt die Gründung von TransVelo als „Selbsthilfe-Werkstatt“.
Aller Anfang ist …
bei TransVelo ungewöhnlich, denn gleich zu Beginn wurden die Managergehälter „gedeckelt“: „Damals durfte jeder nur maximal 800 DM verdienen. Natürlich kann heute mit 400 Euro keiner mehr leben. Aber wir sind ja 9Teilhaber und wir zahlen uns gleiche Löhne – und ich muss sagen: Reich wird bei uns ja keiner!“ (Christoph Joachim)
O-Ton: „Die Begeisterung war Teil unseres Geschäftsmodells, das Thema Fahrrad – das war unsere Vision – sollte etwas Sinnvolles werden … es ging um ein sinnvolles Projekt, das selbst verwaltet sein sollte, wir wollten ‚repressionsarm‘ gemeinsam arbeiten …“
Es ist noch die Zeit, als alles mit der Schreibmaschine auf Papier verewigt wird.
In der „Info 2“ der Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt und des Ladens in Reutlingen ist der Start wunderbar dokumentiert. Mit einer sehr persönlichen Ansprache:
„Wir über uns
Liebe Fahrradfreunde!
Bitte habt Geduld mit uns. So manches Ersatzteil haben wir noch nicht da, auch Zubehör etc. lassen zu wünschen übrig.“
Es geht voran, denn die Gründungscrew hatte auch schon ihre Gesamtidee als Kollektiv im Blick …
„Zur weiteren Konzeption: Im Vordergrund soll weiterhin die Selbsthilfe und die Altteilreparatur stehen. Durch Informationsfahrten zu ähnlichen Einrichtungen in der BRD … sind wir zum Ausbau der Werkstatt angeregt worden.
Wir haben vor:
– uns selbst Arbeitsplätze zu schaffen
– als Kleinkollektiv gleichberechtigt uns selbstbestimmt zu arbeiten
– Festgehälter von max. 800 auszubezahlen
– Eventuelle Überschüsse (wenns dazu kommen sollte) zu spenden …
Und noch etliches Organisatorisches mehr. Das Ganze endet mit einem schönen Gruß
„Tschüß, Hals und Gabelbruch. Eure Fahrradwerker Wolfgang, Stoffel u. Uli + Carin
Wer in die Atmosphäre der Gründerzeit eintauchen will, für den steht hier der vollständige Text zur Verfügung.
Die Idee wird Werkstatt
1983 | Gründung der Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt mit dem ersten Firmensitz in einem WG-Keller in der Gustav-Werner-Straße in Reutlingen, die dann als Betrieb angemeldet wurde.
Idee am Anfang: aus einem Backhaus eine Fahrradselbsthilfewerkstatt zu machen
So gab es zum einen nette Ideen, zum Beispiel aus einem Wasserkanister eine Fahrradsatteltasche zu bauen. Eine Idee, weil es nichts Vergleichbares auf dem Markt gab.
Die Fahrräder mussten über eine schmale Treppe in einen UG getragen werden „eine Werkstatt für Fantasten“, die Bezahlung: „Die Leute haben nur das bezahlt, wie sie meinten, dass die Reparatur wert war.“
Mit der Zeit zeigten sich auch Schwächen, so räumte (Wolfgang Kauter) ein: „Beim Verhandeln mit Großhändlern konnte ich keine Rabatte herausschlagen. Mir ging es darum, Fahrräder zu reparieren, Ideen zu spinnen und Fahrradtouren zu organisieren.“
Die Werkstatt wird zum Fahrradgeschäft
Eröffnung neuer Fahrradladen in Reutlingen
Umbenennung in TransVelo
TransVelo Reutlingen, Museumstraße 10
Impressionen
Am 11. Mai 1985 kommt der ADFC Stuttgart zu TransVelo nach Reutlingen.
Der Stil der Gründerjahre
Wenn es läuft … die goldenen 1990er-Jahre
Transvelo zieht um und eröffnet in Reutlingen, Planie 22, einen zweiten, neuen Standort. Das Geschäft läuft – und TransVelo braucht mehr Raum, der schnell gefunden ist in 400 m2 großen Halle der Heinzelmann-Fabrik.
Und so hat TransVelo seine Eröffnung beworben und gefeiert
Die zweite Filiale in Reutlingen wurde am 29.2. in der Planie 22 eröffnet.
Eröffnung: Zweigstelle im Stuttgarter Heusteigviertel, in der Strohbergstraße 7-9 in Stuttgart.
Eröffnung: Filiale am der Tübinger Standort in der Poststraße 3
Mit 9 gleichberechtigten Geschäftsführern und 22 Mitarbeitern im Jahr 2009 geht die Erfolgsgeschichte weiter: 2009 sollen es um die 5 Millionen Umsatz sein, das zumindest berichtet die Reportage „Gründerväter“, die 2009 im SWR ausgestrahlt wurde.
TransVelo initiiert die Prima-Klima-Tour
Ende Juli 2013 wurden gleich drei neue Thementouren in den tübinger um:welten eingeweiht: die Prima-Klima-Tour von TransVelo und die von den Stadtwerken Tübingen (swt) präsentierte Energie-Tour und die Energie-Tour für Kinder.
Alle drei Touren drehen sich um die Themen regenerative Energiegewinnung, Umweltbewusstsein und Elektromobilität. Diese Grundidee wird bis heute mit großem Einsatz bei der Prima-Klima-Tour weiterverfolgt und umgesetzt. Denn Energiewende, Elektromobilität und Ökostrom passen bei den trittkraftgeregelten Elektrofahrrädern („Pedelecs“) perfekt zusammen. Durch eine Kooperation mit den Stadtwerken Tübingen (swt) kommen swt-Ökostromkunden und künftige Kunden, die die kostenlose swt-Vorteilskarte besitzen, in den Genuss einer E-Mobilitätsförderung und swt-Bonusprogrammen: Mit dem Abschluss eines energiegreen – oder bluegreen-Vertrags erhalten Kunden eine Gutschrift von 100 Euro. (Link auf PDF-Flyer: – Ökostrom für Pedelecs 100 Euro – eine Kooperation mit SWT)
Mehr Infos dazu auf: www.swtue.de/oekostrom
TransVelo wächst …
Zehn Jahre später hat die GmbH inzwischen 40 Mitarbeitende (inklusive vier Azubis), darunter acht gleichberechtigte geschäftsführende Gesellschafter. Der Umsatz liegt im hohen einstelligen Millionenbereich.
Die Firma hat ein Stammhaus in Reutlingen.
Nach mehreren Umzügen sitzt die Reutlinger Zentrale heute in der Kaiserstraße 52.
Eröffnung Cube-Store von TransVelo, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisenstr. 6, Reutlingen-Betzingen
Der Cube-Store von TransVelo im Reutlinger Gewerbe- und Industriegebiet Bonlanden ist nun das vierte Geschäft.
TransVelo wird 40
Aktuell zählt das hochmotivierte Team von TransVelo um die 80 Mitarbeiter – und das freut sich auf Kunden, die im neuen CUBE STORE eine riesige Produktpalette erwartet.
Das breitgefächerte Angebot umfasst neben nahezu allen Produkttypen im E-Bike- und Bike-Bereich auch eine sehr große Bekleidungs- und Zubehörkollektion – von Helmen über Schutzbleche, Rucksäcke, Fahrrad- und Packtaschen bis hin zu Luftpumpen und Sicherheitsschlössern.